Klaviaturumfang: FF – c4
Maße des Instruments:
Breite mit Leisten: 1649 mm
Länge mit Leisten: 621 mm
Mechanik:
Deutsche
Prellzungenmechanik mit gabelförmigen Messingkapseln in der Art von
Johann Schmid in Salzburg, Hebeldämpfung,
Veränderungen:
Kniehebel: Dämpfungsaufhebung
durchgehend 2-chörig
Gestaltung und Ausstattung:
Kirschbaum furniert und poliert,
Deckel, Beine und zahlreiche weitere Bauteile sind aus massivem
Kirschbaumholz gefertigt, diese Bauweise ist offensichtlich typisch
für Völlers Tafelklaviere, denn auch das spätere
Tafelklavier von ca. 1820 weist diese Merkmale auf.
Vier spitz
zulaufende Beine, viereckiger Querschnitt und
schwarz abgesetztem Oberteil
Klaviaturbeläge
Untertasten: Ebenholz
Obertasten: Elfenbein
Vergleichsinstrumente:
weitere Instrumente von Joh. Heinrich Völler stehen in:
1. Hammerflügel erbaut um 1805
im Stadtmuseum Kassel
2. Tafelklavier um 1820, Klaviaturumfang FF- f4,
Prellzugenmechanik
im Claviersalon Miltenberg
Restaurierungen:
das Instrument wurde von Georg Ott restauriert und spielbar gemacht.
clavierrestaurierung.de
Atelier für historische Tasteninstrumente
Kleines Schloss 2, Kirchensittenbach
Signatur über der Klaviatur des Tafelklaviers von Johann Heinrich Völler,
Kassel um 1820, Claviersalon Miltenberg
Die
Tafelklaviere von Joh. Heinrich Völler
sind zwei von derzeit drei bekannten Hammerklavieren des, zu
seiner Zeit weithin bekannten Instrumentenbauers. Sie dokumentieren
insbesondere in der hervorragenden Mechanik- Arbeit die Perfektion des
für seine automatischen Instrumente berühmten Erbauers.
Informationen zum Instrumentenbauer:
Joh.
Heinrich Völler, geboren am 7. März 1768 als Sohn des
Ackermannes Joh. V. in Angersbach b. Lauterbach (Oberhessen). Bereits
als Knabe zeigte er eine ausgesprochene Neigung für die Mechanik,
konnte aber nur mit Mühe seinen Vater bewegen ihn das
Schreinerhandwerk lernen zu lassen. 1786 trat er bei einem Orgelbauer
in die Lehre und baute bereits zwei Jahre danach seine erste eigene
Orgel. Bekannt wurde er durch die Erfindung verschiedener mechanischer
Kunstwerke, von denen das bedeutendste, Apollonion genannt,
großes Aufsehen erregte; es war eine Verbindung von einem
Claviere mit einem Flötenregister und einem Automaten. Da ihm eine
Reise, die er mit seinen Kunstwerken (1800) unternahm, wenig Gewinn
einbrachte, sah er sich nach seiner Rückkehr nach Kassel
genöthigt, sich auf den Bau von Pianofortes zu beschränken.
Mit diesen Instrumenten hatte er außerordentlichen Erfolg; er
erwarb sich bald einen solchen Ruf, daß seine Instrumente es mit
den besten Wiener Flügeln aufnehmen konnten. Er starb Ende 1822 in
Kassel.
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Tafelklavier Joh. Heinrich Völler
Cassel um 1805
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Mechanikdetails |
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der auf dem Gewinde justierbare Hammerkopf
ermöglicht die bei Tafelklavieren häufig notwendige
Einstellung auf den Saitenchor |
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einteilige gabelförmige Messingkapseln in der Art wie
sie auch Johann Schmidt in Salzburg baute, originell sind auch die aus
einem Draht geformten und mit Leder überspannten
Dämpfungsheber. |
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